Samstag, 10. Oktober 2009

Bill Maher`s "Religulous"


Der amerikanische Comedian Bill Maher holt zum Kinnhaken aus. In seinem Dok Film "Religulous" folgt er der Frage, warum erwachsene Menschen an (meist christlich) religiöse Märchen glauben. Bereits früher machte Maher in den Staaten auf sich aufmerksam indem er immer wieder brisante Themen kritisch abhandelte. Natürlich wurde der Film in religiösen Kreisen verrissen. Religiös neutrale Filmkritiken schrieben, dass Maher für seine gnadenlos entblössenden Interviews nur "schwache und dumme" Gläubige vorführte, welche ihm rethorisch völlig unterlegen waren. Das mag zwar stimmen, jedoch bezweifle ich, dass "starke und clevere" Gläubige die besseren Argumente gehabt hätten um regnende Frösche oder sprechende Schlangen zu rechtfertigen.
Der Film funktioniert simpel: Da ist dieser Mann der nicht an einen Gott glaubt und davon überzeugt ist, dass die Bibel nicht mehr als ein Roman ist. Maher möchte deshalb in Erfahrung bringen, weshalb andere diese Geschichten glauben oder sogar ihren Lebensinhalt danach richten. Mit Rafinesse und derber Gegenüberstellung der Tatsachen bringt Maher seine Gesprächspartner in Erklärungsnot. Beispiel? Maher fragt eine vernarrte Christin in einem US Jesus Vergnügungspark (!!!) ob sie, wenn ihr als Kind die Geschichte des Rotkäppchens als altes Testament verkauft worden wäre, heute an Rotkäppchen glauben würde. Da wird dann schon mal einen Augenblick zulange überlegt wie man darauf jetzt antworten könnte.
Aber auch Senatoren, radikale Rabbis, selbtsterannte Abzocker Priester und durchgeknallte Jesusjünger kommen zu Wort. Und alle reden sie geistloses Zeugs vor sich hin und rechtfertigen das Wortspiel des Filmtitels bestens.
Man kann schon sagen, dass Bill Maher sich Deppen ausgesucht hat die ihm mit ihren Jesus Abenteuergeschichten nur besätigen, dass Religion weder Hand noch Fuss hat. Das kann man kritisieren. Ich finde jedoch dass man genau bei solchen Deppen am besten spürt, dass Religion das Handeln der Menschheit ad absurdum führt.

Fies, frech und für Agnostiker wie mich ein äussert unterhaltender Dok Film mit einem symphatischen, wenn auch zum Teil etwas arroganten, Bill Maher.


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