Donnerstag, 27. März 2008

Free China


China ist gebeutelt. Befreit China! Es wird höchste Zeit den Exorzismus zu vollziehen um China endlich von dem Teufel zu befreien, von dem es seit Dekaden besessen ist. Befreit China von diesem Voodoo Fluch, schickt Missionare in den Osten, vollbepackt mit guten Büchern über Menschenrechte und zeigt ihnen, das die Würde des Menschen unantastbar ist! In Chinas Regierung sitzt ein Dämon, ersäuft ihn meinetwegen in Weihwasser oder Reiswein, aber tut endlich was!
Der immer wieder hochgelobte Westen mit seinen angeblich fundierten moralischen Grundwerten und der Aufgeschlossenheit ethnischen Minderheiten gegenüber, sollte doch mit vereinten Kräften fähig sein, den Chinesen beizubringen dass eine Brechstange im Fundus der Gerechtigkeit nichts verloren hat! Wer mit Brechstangen auf tibetische Häupter einschlägt, Hoheitsgebiete beansprucht obwohl sie ihm nicht zustehen, Friedensnobelpreisträger als Terrorsiten schimpft und sich gleichzeitig in den Weltmedien als Opfer einer Verleumdungskampagne darstellt, muss doch böse Geister im Kopf haben oder? Befreit China endlich von dieser schizophrenen Selbstdarstellung als aufstrebende Weltmacht und progressives Exportland und dem ewigen Zwist menschenverachtender Innenpolitk (aus Chinas Sicht ist Tibet "innen")und Tyrannei gegen Andersdenkende und Minderheiten aller Art. Und vorallem befreit China von dem Privileg Goldmedallien verteilen zu dürfen und der Welt Gastfreundschaft vorzuheucheln während in einer anderen Ecke des Landes durch Chinas eiserne Hand die Menschen leiden, bluten und sterben!

Freitag, 21. März 2008

Shrooms


Meine Damen und Herren, willkommen im schlechtesten Film aller Zeiten. Okay, da gabs noch zwei, drei andere die noch tiefer gingen aber "Shrooms" kommt dem Minus Zenit schon bedrohlich Nahe. Ich mag Filme über Drogen. Die versprechen oft, herrlich phantasievoll und schräg zu sein. Ein Film über halluzinogene Pilze bietet genügend Spielraum für visuelle Effekte und ist für abgedrehtes Trash Kino wie geschaffen, sollte man meinen. Ich meine wenn schon Freak Show dann mit Pilzen oder? Bei "Shrooms" spielen die kleinen Knollen jedoch nur eine Nebenrolle und müssen dafür herhalten, dass bei diesem grottenschlechten "Teen Slasher Movie" die Handlungsstränge nicht verloren gehen. Eigentlich hätte man den Film genauso gut "Ravioli" nennen können. Jemand hätte dann einfach den, übrigens völlig degenerierten und strohdummen Darstelleren, anstelle von Pilzen, vergiftete Raviolis untergejubelt.

Der Film beginnt genauso wie 99% aller amerikanischen Teen Slashers: 4-6 Junge aufgestellte und möglichst hippe boys und girls gehen in den Wald. Einer ist besonders witzig, einer eher introveriert 2 davon haben was miteinander und alle sind sie geil aber doof. Zu Beginn sind sie noch fröhlich und lachen, aber im Verlauf des Filmes werden sie traurig und sterben. Denn nach 20 Minuten sprödester Flachwasser Unterhaltung gibt einer nach dem anderen den Pinsel ab. Ab sofort sieht man mehr Blut als Titten. Bevor das erste Fallbeil fällt pfeiffen sich die Yuppies die Pilze rein und der Film versucht den Zuschauer zu verwirren in dem er völlig unoriginelle Hallus zeigt, so dass sich der gelangweilte Zuschauer fragen soll, was echt ist und was zum Trip gehört. Mag sein, dass diese Frage in den ersten 5 Minuten vielleicht noch halbswegs spannend ist. Aber nach dem zweiten Toten hat man das Muster erblickt und wartet nur noch auf die Auflösung am Ende des Films (Welche erstaunlicherweise nicht direkt während des Films durchsickert). Dazwischen hofft man, dass wenigstens die Darstellung des Rausches spannend dargestellt wird. Aber in diesem Fall stirbt die Hoffnung zu erst. Die Effekte sind lausig und wollen paranoid wirken, verfehlen aber ihr Ziel völlig. Ich hielt der Versuchung aber stand mich durch die Kapitel zu skipen um endlich den Schluss zu sehen.
Zugegeben, die letzten 3 Minuten des Films lenken die Pilze wieder in den Mittelpunkt. Aber der Knaller blieb aus. Am Ende des Films war ich 90 Minuten älter, dass war alles. Das war 0815 vom pursten und "Shrooms" verdient es nicht einmal mit Filmen wie "Fear & Loathing in Las Vegas" in einem Satz erwähnt zu werden, geschweige den die beiden DVDs im selben Regal aufzubewahren. Nicht mal im selben Zimmer!. Der Vorspann von Dr. Snuggles war meilenweit Psychedelischer als der ganze Streifen hier und "Cheech und Chong" würden sich im Grabe umdrehen wenn sie schon tot wären. Kinder, haltet die Finger fern von "Shrooms"!

Dienstag, 4. März 2008

Der König ist tot, lang lebe der König!


oder auch: Putin ist weg, lang lebe Putin. Castro ist pensioniert, lang lebe Castro, oder auch: Blocher ist abgewählt, lang lebe Blocher. Scheint zurzeit im Trend zu sein, dass sich einflussreiche Männer hinter vorzeige Stereotypen verstecken um vordergründig zu demostrieren dass sie zwangsläufig ihre Macht weitergereicht haben, in Tat und Wahrheit jedoch aus dem Hintergrund agieren und mit langen Messern und hinter verstecktem Rücken, aus der Dunkelheit heraus meucheln.
Was in der Schweiz jedoch demokratisch zustande kommt, ist in Russland nicht unbedingt Tagesordung. Demokratie ist hinter dem Ural ein sehr dehnbarer Begriff. Wenn man in einem russichen Brockhaus oder Dudden den Begriff "Demokratie" nachschlägt liest man da: импортируемые фигня (zu Deutsch: importierte Kuhscheisse).
Und wo gibts die meisten Kühe? Genau, in der Schweiz!
Zugegeben, die schweren roten Vorhänge an Russlands Grenzen sind gewichen, aber ein paar luftig weisse Ado Gardinen flattern da immer noch im Wind. In Russland darf man wählen gehen. Man muss sogar. Man wird ausdrücklich und unmissverständlich mit einem freundlichen zwinkern und rasselnden Handschellen dazu aufgefordert, dass man wählen gehen müssen darf. Man wird freundlich gezwungen ein Kreuz zu setzen. Und zwar im oberen Feld. AUF KEINEN FALL UNTEN! Und immer geschmeidig lächeln dabei. LÄCHELN VERDAMMT NOCHMAL!
Oppositionelle habens schwer: Wer das Kreuz am falschen Ort setzt und anschliessend demonstrieren geht, weil er das Gefühl hat, dass die Wahlen vielleicht nicht ganz koscher verlaufen sind, bekommt bald ein Kreuz zurück. Inklusive Rosenkranz und Priester.
Internationaler Druck lässt Russland kalt. Von den Amis lässt sich Putin sowieso nichts sagen, und das auch zu recht muss man fairerweise sagen. Denn Mit Wahlergebnissen nimmt man es auch in den USA nicht allzu seriös.
Öffentlich gibt man sich versöhnlich. Strahlt in Kameras, schüttelt Hände, freut sich über angebliche Gemeinsamkeiten. Aber irgendwie ist da doch diese unsichtbare Präsenz gegenseitiger Abschätzung. Man hat oft das Gefühl Russland und der Westen machen gute Miene zum bösen Spiel, schneiden aber hinter des jeweiligen Rücken fiese Grimassen. Der Kalte Krieg ist vorbei. Der lauwarme Konflikt ist geblieben.

Und bei uns? Toni Brunner übernimmt das Präsidentenamt der SVP. Sein Ziehvater Christoph Blocher wird Vize. In politischer Hinsicht ist Toni Brunner eigentlich noch nicht mal mündig. Er hat gerade mal die Milchzähne gelassen. Aber Generationenwechsel ist gut. Die Bevölkerung will das! Aber irgendwie bleibt doch der fade Beigeschmackt dass der Ziehvater weiterhin das Zepter schwingt und sein Knappe ihm bloss den Thron warm hält. Das lässt Spekulationen zu und bei denen wirds auch bleiben. Wie auch immer, ich finde Toni Brunner sehr sympathisch. Er kann gut Fussball spielen wie er in der SF Sendung "der Match" vor ca. 2 Jahren bewiesen hat. Das reicht. Mehr erwarte ich von einem SVP Politiker auch gar nicht.